Nach einem Schwenk über eine Wasseroberfläche erfasst die Kamera eine Gruppe nigerianischer Arbeiter, die auf dem Heimweg unter einer Brücke einen Regenguss abwarten. Die Bewegung ist minimal und gedehnt. Der Bruchteil einer Zeiteinheit wird in eine Dauer verwandelt, die messbare Zeit löst sich in eine relative auf. Es passiert nichts Dramatisches, und doch wird unsere Konzentration während des unspektakulären Zustandes des Wartens und während unserer Beobachtung von wartenden Menschen, die uns dabei mit ihren Blicken fixieren, erhöht. Warten wirkt hier als Intensivierung und Verstärkung unserer Sinne. Wahrnehmung wird geschärft, unser Bewusstsein für die Fülle des Moments, seine Farben, Formen, Bewegungen und Nuancen geweckt. Die Arbeiten von David Claerbout bewegen sich auf der Schnittstelle von Fotografie und Film, von Stillstand und Bewegung, Moment und Dauer. Es sind künstlerische Reflexionen von Zeit und Zeitlichkeit, in denen die üblichen Erfahrungs- und Messwerte der verstreichenden Zeit außer Kraft gesetzt sind und die uns in einen Schwebezustand sinnlicher Konzentration versetzen, der nicht entrückt, sondern von purer Gegenwart erzählt.
After panning over a water surface, the camera captures a group of Nigerian workers on their way home, standing under a bridge, waiting for a downpour to let up. There is minimal movement, and it is stretched. The fraction of a second takes ages, measurable time becomes relative. Nothing dramatic happens, and yet our concentration is reinforced during the unspectacular state of waiting and as we watch people waiting whose gaze focuses on us. Waiting seems to intensify and heighten our senses. Perception is enhanced, our awareness for the abundance of the moment, its colours, forms, movements and nuances is triggered. David Claerbout’s works move along the interface between photography and film, idleness and motion, a moment and ages. They are artistic reflections of time and temporality in which the usual empirical and measured values of passing time are suspended, they maneuver us into a limbo of sensual concentration that doesn’t transcend us, it fills us with the pure force of NOW.
Nach einem Schwenk über eine Wasseroberfläche erfasst die Kamera eine Gruppe nigerianischer Arbeiter, die auf dem Heimweg unter einer Brücke einen Regenguss abwarten. Die Bewegung ist minimal und gedehnt. Der Bruchteil einer Zeiteinheit wird in eine Dauer verwandelt, die messbare Zeit löst sich in eine relative auf. Es passiert nichts Dramatisches, und doch wird unsere Konzentration während des unspektakulären Zustandes des Wartens und während unserer Beobachtung von wartenden Menschen, die uns dabei mit ihren Blicken fixieren, erhöht. Warten wirkt hier als Intensivierung und Verstärkung unserer Sinne. Wahrnehmung wird geschärft, unser Bewusstsein für die Fülle des Moments, seine Farben, Formen, Bewegungen und Nuancen geweckt. Die Arbeiten von David Claerbout bewegen sich auf der Schnittstelle von Fotografie und Film, von Stillstand und Bewegung, Moment und Dauer. Es sind künstlerische Reflexionen von Zeit und Zeitlichkeit, in denen die üblichen Erfahrungs- und Messwerte der verstreichenden Zeit außer Kraft gesetzt sind und die uns in einen Schwebezustand sinnlicher Konzentration versetzen, der nicht entrückt, sondern von purer Gegenwart erzählt.
After panning over a water surface, the camera captures a group of Nigerian workers on their way home, standing under a bridge, waiting for a downpour to let up. There is minimal movement, and it is stretched. The fraction of a second takes ages, measurable time becomes relative. Nothing dramatic happens, and yet our concentration is reinforced during the unspectacular state of waiting and as we watch people waiting whose gaze focuses on us. Waiting seems to intensify and heighten our senses. Perception is enhanced, our awareness for the abundance of the moment, its colours, forms, movements and nuances is triggered. David Claerbout’s works move along the interface between photography and film, idleness and motion, a moment and ages. They are artistic reflections of time and temporality in which the usual empirical and measured values of passing time are suspended, they maneuver us into a limbo of sensual concentration that doesn’t transcend us, it fills us with the pure force of NOW.