Im Lichthof der Galerie der Gegenwart sitzt ein Junge auf einem Baugerüst, nichts tuend, die Hände im Schoß gefaltet, den Kopf gesenkt. Sein Körper ist träge zusammengesackt, die Haltung zeugt von Orientierungslosigkeit und Resignation. Cola-Dose und Converse-Schuhe, Zeichen von Konsum in einer kapitalistischen Gesellschaft, stehen, bzw. liegen in seinem Umfeld, freudlos missachtet und abgestreift. Allein und auf dem Gerüst isoliert wartet der Junge, nicht mehr Kind und noch nicht erwachsen, auf… Auf was eigentlich? Auf das Erwachsenwerden? Auf soziale Geborgenheit? Die Arbeiten des dänisch-norwegischen Künstlerduos Michael Elmgreen und Ingar Dragset werfen Fragen nach gesellschaftlichen Strukturen und Wirkungsweisen auf und suchen nach Individualität in diesem Gefüge.
In the atrium of the Galerie der Gegenwart there is a young boy sitting on a scaffolding, doing nothing, his hands are folded on his lap, his head is lowered. His body is slumped down, his posture implies disorientation and resignation. A can of Coke and Converse shoes, signs of consumption in a capitalist society, are standing, or better, lying nearby, joylessly neglected, cast aside. Alone and isolated on the scaffolding, the boy waits, no longer a child and still not an adult, he waits for… For what actually? For adulthood? For social security? The work of the Danish-Norwegian artist duo Michael Elmgreen and Ingar Dragset raises questions about social structures and effects and searches for individuality within this framework.
„Die Zeit rennt“ – „Die Uhr tickt“ – „Zeit ist Geld“. In unseren Sprachgebrauch wird die Kontrolle durch die menschliche Erfindung, die Uhr, deutlich. Sie treibt an, taktet und strukturiert. Sie hält einem das Zu-spät- oder Zu-früh-Sein vor. Mal wird sie langsamer, dann schneller gewünscht. Bei der von Elmgreen & Dragset präparierten Uhr ist der Minutenzeiger festgeklebt, der rote Sekundenzeiger dagegen bewegt sich unaufhörlich im Kreis. Die Blockade gleicht dem Zustand des Wartens, wenn man zum Stillstand gezwungen, die gegebene Zeit jedoch ungewollt ist. Die innere Uhr stemmt sich gegen den Stillstand und rotiert unaufhörlich weiter, wie ein kleiner, nicht zu stoppender, rot mahnender Zeiger.
“Time flies” – “The clock is ticking” – “Time is money”. In our use of language, the control imposed on us by that human invention, the clock, becomes evident. It pushes us, sets the pace and structures our lives. It confronts us with being late or being early. Sometimes we want it to go slower, sometimes faster. The clock that Elmgreen & Dragset manipulated has a minute hand that was glued in place and a red second hand that incessantly moves in a circle. This standstill resembles the condition of waiting when you are forced to stand still, while the given time is unwanted. Our biological clock resists the standstill and goes on rotating incessantly like a little, unstoppable red hand raising an admonishing finger.
Im Lichthof der Galerie der Gegenwart sitzt ein Junge auf einem Baugerüst, nichts tuend, die Hände im Schoß gefaltet, den Kopf gesenkt. Sein Körper ist träge zusammengesackt, die Haltung zeugt von Orientierungslosigkeit und Resignation. Cola-Dose und Converse-Schuhe, Zeichen von Konsum in einer kapitalistischen Gesellschaft, stehen, bzw. liegen in seinem Umfeld, freudlos missachtet und abgestreift. Allein und auf dem Gerüst isoliert wartet der Junge, nicht mehr Kind und noch nicht erwachsen, auf… Auf was eigentlich? Auf das Erwachsenwerden? Auf soziale Geborgenheit? Die Arbeiten des dänisch-norwegischen Künstlerduos Michael Elmgreen und Ingar Dragset werfen Fragen nach gesellschaftlichen Strukturen und Wirkungsweisen auf und suchen nach Individualität in diesem Gefüge.
In the atrium of the Galerie der Gegenwart there is a young boy sitting on a scaffolding, doing nothing, his hands are folded on his lap, his head is lowered. His body is slumped down, his posture implies disorientation and resignation. A can of Coke and Converse shoes, signs of consumption in a capitalist society, are standing, or better, lying nearby, joylessly neglected, cast aside. Alone and isolated on the scaffolding, the boy waits, no longer a child and still not an adult, he waits for… For what actually? For adulthood? For social security? The work of the Danish-Norwegian artist duo Michael Elmgreen and Ingar Dragset raises questions about social structures and effects and searches for individuality within this framework.
„Die Zeit rennt“ – „Die Uhr tickt“ – „Zeit ist Geld“. In unseren Sprachgebrauch wird die Kontrolle durch die menschliche Erfindung, die Uhr, deutlich. Sie treibt an, taktet und strukturiert. Sie hält einem das Zu-spät- oder Zu-früh-Sein vor. Mal wird sie langsamer, dann schneller gewünscht. Bei der von Elmgreen & Dragset präparierten Uhr ist der Minutenzeiger festgeklebt, der rote Sekundenzeiger dagegen bewegt sich unaufhörlich im Kreis. Die Blockade gleicht dem Zustand des Wartens, wenn man zum Stillstand gezwungen, die gegebene Zeit jedoch ungewollt ist. Die innere Uhr stemmt sich gegen den Stillstand und rotiert unaufhörlich weiter, wie ein kleiner, nicht zu stoppender, rot mahnender Zeiger.
“Time flies” – “The clock is ticking” – “Time is money”. In our use of language, the control imposed on us by that human invention, the clock, becomes evident. It pushes us, sets the pace and structures our lives. It confronts us with being late or being early. Sometimes we want it to go slower, sometimes faster. The clock that Elmgreen & Dragset manipulated has a minute hand that was glued in place and a red second hand that incessantly moves in a circle. This standstill resembles the condition of waiting when you are forced to stand still, while the given time is unwanted. Our biological clock resists the standstill and goes on rotating incessantly like a little, unstoppable red hand raising an admonishing finger.